(Beitragsfoto: Statistik Paulines Schreibstube, Zugriffe Länder 4. Quartal 2018)
Ein Jahr geht zu Ende. Hach ja. Was soll frau an diesem letzten Tag des Jahres machen, wenn sie nicht dem üblichen Mainstream à la „Guten Rutsch!“ und Böllerparty folgen möchte?
Ich persönlich habe mich in diesen Tagen hinter den Berg verzogen, um in der gemütlichen Stille das Jahr nochmals an mir vorbeiziehen zu lassen.
Global gesehen war 2018 ein Jahr wie so viele andere. Kriege, Katastrophen, Umweltzerstörung, politische Desaster. Fürchterlich und so was von sinnlos.
Genau so sinnlos erscheint es mir, mich darüber aufzuregen. Dabei bewegt mich durchaus, was in unserer schönen Welt passiert. Aber mir ist schmerzhaft bewusst, dass ich an globalen Problemen wie der Erderwärmung und dem sinnlosen Morden überall auf der Welt nichts werde ändern können. Auch nicht an der Klimaveränderung, die seit der deutschen Dürre wieder ängstlich in aller Mund ist.
Ich denke viel eher, dass bewusstes Leben der Weg ist, mit dem jeder von uns die Welt ein kleines bisschen friedlicher machen kann. Das ist blond gedacht? Meinetwegen. Blauäugig? Ja, bin ich. Und ebenso davon überzeugt, dass niemand von uns in der Ferne einen Frieden finden wird, den er nicht im Inneren verspürt.
Ungefähr 500 Jahre vor Christus lebte ein Mann namens Siddhartha Gautama, der als Königssohn sozusagen auf Rosen gebettet, alle denkbaren Privilegien genoss. Und trotzdem verspürte er eine Leere in sich, hatte mit unbeantworteten Fragen zu kämpfen, die ihm die Freude an all seinem Reichtum nahmen. Eines Tages beschloss er, alles hinter sich zu lassen, um all dem auf den Grund zu gehen, oder wie es so schön überliefert wurde: erleuchtet zu werden.
Buddhas Lehren vom Leid, das von Anhaftung und Ablehnung erzeugt wird, sind aus meiner Welt nicht mehr wegzudenken. Die Frage nach dem „Warum?“ und „Ich muss!“ und „Ich will!“ ist vielleicht schon die Antwort auf so vieles, was uns traurig macht. Oder unzufrieden. Meine Oma Stock hat vielleicht nichts von Buddhas Lehren gewusst, aber sie brachte sie auf ihre Weise auf den Punkt: „Das Eine will man, das andere muss man.“ Genau so sehe ich das. Wenn ich etwas haben möchte, muss ich auf etwas anderes verzichten. Was das von Buddha zitierte Leid hervor ruft. Man hat immer die Wahl. Wenn ich weg von etwas will, um zu etwas anderem zu kommen, dann muss ich das, was ich habe, zwangsweise loslassen. Doch bringt mich dieses Wissen zu innerem Frieden?
2018 war in vielerlei Hinsicht ein bewegtes Jahr für mich. Beruflich hätte es kaum besser laufen können: „Provinzgeschnatter“ wurde zum Buch. Nie zuvor habe ich derart wertschätzende und konstruktive Zusammenarbeit erlebt, wie bei der Entstehung dieses Buches.
Die Arbeit am Fortsetzungsroman von „Der Nächste bitte…!“ „Herzensschwestern“ geht endlich voran. Aber ich nehme mir Zeit dafür. Denn Gutes wird nur richtig gut, wenn es Zeit zum Wachsen hat.
Olaf und ich sind auf zahlreichen musikalischen Lesungen unterwegs gewesen. Ich bin sicher: 2019 geht da noch was.
Natürlich musste ich auch herbe Rückschläge einstecken und verdauen. Ich lerne.
Man könnte auch sagen, alles ist im Fluss. In Bewegung. Und weil sich alles bewegt, wird sich meine Webseite künftig von WordPress verabschieden, um sich weiterentwickeln zu können. Ich habe mich zu diesem Schritt entschlossen, obwohl ich statistisch gesehen mit „Paulines Schreibstube“ ziemlich erfolgreich unterwegs bin. Statistisch gesehen hat meine Webseite weltweiten Zugriff. Tendenz steigend. Hmh…
Beruflich wird 2019 ein spannendes Jahr.
Aber heute nehme ich mir die Zeit, mich einzuigeln und dankbar auf 2018 zurückzuschauen. ich bin dankbar für jede Begegnung, jede Erfahrung, die ich 2018 gemacht habe. Wenn ich den buddhistischen Gedanken weiterspinnen möchte, muss ich gestehen, dass ich keineswegs frei von Anhaftung bin: Obwohl ich das „Hier“ und „Jetzt“ in vollen Zügen zu leben imstande bin, bin ich keineswegs frei von den Ängsten, die glückliche Momente nach sich ziehen: Auch heute habe ich den Wunsch, dass mein „Hier.“ und „Jetzt“ für immer so bleiben möge.
Ich bin dankbar für jeden von euch, der meine Seite besucht. Meine Texte liest. Wieder kommt. Und das sogar von (so sagt es die Statistik) fernsten Orten auf dieser schönen Welt. Ich wünsche euch allen einen fröhlichen, entspannten Flutsch ins neue Jahr. Passt auf euch auf, feiert das Leben, bleibt gesund und seid glücklich.
Alles Liebe fürs neue Jahr
Pauline
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